| Kunst und Schmuck Leseproben
Das Material Polymer Clay, im deutschen Sprachraum oft "Clay" oder "PC" genannt, ist eine vielseitige synthetische Modelliermasse. Im rohen Zustand ist sie ist weich und formbar; das Härten geschieht durch Backen. Clay besteht aus Pigmenten, PVC-Partikeln und Weichmachern. Es gibt ihn in vielen verschiedenen, untereinander mischbaren Farben, so dass die Farbpalette beliebig erweiterbar ist. Andere Materialien wie Farben und Pulver können mit Clay verarbeitet werden. ...
Mica-Shift-Technik Metallische Clays enthalten winzige Glimmerpartikel. Diese Partikel kann man in eine Richtung ausrichten, indem man sie mehrmals durch eine Nudelmaschine dreht und den Clay bei jedem Durchgang in dieselbe Richtung walzt. Wenn das Licht von dem ausgerichteten Glimmer zurückgeworfen wird, bekommt das Material seinen typischen metallischen Glanz. Besonders interessante Effekte lassen sich dadurch erzielen, dass man die ausgerichteten Partikel verdreht. Das hat zur Folge, dass die reflektierenden Glimmerteilchen im Clay in ihrer Wirkung gestört werden. Solche "Störungen" lassen sich durch Strukturplatten, Stempel oder Prägestifte erzeugen. Selbst wenn die strukturierte Oberfläche weggeschnitten wird, bleibt ein Bild der eingeprägten Struktur bestehen. Die neue Oberfläche ist flach, obwohl ein scheinbar dreidimensionales Muster weiterhin sichtbar bleibt. Diesen holografischen Effekt bezeichnet man als Mica-Shift. Mica-Clays gibt es in Gold, Silber, Kupfer und Perlmutt. Eine Mischung aus "normalem" und Mica-Clay ergibt unabhängig vom Farbton eine aufregende Wirkung. Probieren Sie es mit einem Clayrest aus: Oft machen die Mica-Partikel aus einem schlammfarbenen Klumpen etwas unerwartet Brauchbares. Durch Schleifen und Polieren wird die Glimmerwirkung der Partikel verstärkt.
Aus: Perlenkunst zum Selbermachen – Zauberhaftes aus Fimo und anderen Modelliermassen von Carol Blackburn (© Hanusch Verlag)
Brennen imBrennofen Wenn ein Stück fertig geformt und dekoriert ist, muss es im nächsten Schritt den Brennprozess durchlaufen, damit eine keramische Umwandlung stattfinden kann. Die Rotglut und noch höheren Temperaturen im Brennofen verändern die Eigenschaften des Ton- und Glasurmaterials, sowohl chemisch als auch physisch: Die Materialien werden hart und haltbar. Wenn Sie keinen elektisch betriebenen Brennofen mit Kontrollsystem haben, erfordert der Brand Wachsamkeit und ständige Beobachtung, oft über einen langen Zeitraum.
Viele Töpfer schrühen ihre Arbeit bei Temperaturen zwischen 980°C und 1100°C, um ihr vor dem Dekorieren und Glasieren die nötige Porosität und Stabilität zu verleihen. Je höher die Brenntemperaturen sind, desto weniger porös ist der Ton. Manche Töpfer, die den Glasurbrand bei niedrigenTemperaturen durchführen, wie bei Raku oder niedrigbrennender Irdenware, setzen eine industrielle Technik ein, bei der der Schrühbrand bei einer höheren Temperatur abläuft als der nachfolgende Glasurbrand. So bekommen sie einen dichter gebrannten Scherben für Dekorationen mit niedrigbrennenden Glasuren. Gleichzeitig entsteht die Schwierigkeit, dass die Glasur auf eine Oberfläche aufgetragen werden muss, die nicht mehr porös ist. Dieses Problem umgeht man, indem man die hochgebrannte Schrühware im Ofen erhitzt, sodass eine Schlickerglasur darauf haftet. Andere Töpfer verzichten ganz auf den Schrühbrand und beschränken sich auf den Einmalbrand. Das hat den Vorteil, dass man nicht so lange auf das fertige Ergebnis warten muss und sowohl Brennkosten als auch Zeit spart. Der Temperaturanstieg hängt von der Art und Größe des Brennofens, von der Dichte der Beladung und von der Größe des Brennguts ab.
Aus: Erfolgreiches Aufbauen – praktische Techniken in der modernen Keramik von Josie Warshaw (© Hanusch Verlag)
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